Das sagte Emina Sendijarevic @eminasen an der Uni Utrecht Summer School 2013 (an der ich in den Sommerferien teilnahm) zum Thema „[highlight color=“green“]“Storytelling with Data Visualization“[/highlight] an dem sie ein interessantes Gastreferat hielt.

Dabei ging es um die zentrale Fragestellung:

[highlight color=“green“]“Was ist eigentlich der Unterschied von Analyse und Diagnose?“[/highlight]

Mit dieser Frage sollten wir uns beschäftigen, wenn wir ein Story visualisieren. Es geht dabei den exakten Standpunkt des „Visualisierenden“ und damit den Unterschied von Analyse und Diagnose zu klären.

Wiki definiert „Analyse“ wie folgt. (analysis)

Eine Analyse (von altgriech. ἀνάλυσις analysis „Auflösung“) ist eine systematische Untersuchung, bei der das untersuchte Objekt oder Subjekt in Bestandteile (Elemente) zerlegt wird und diese anschließend geordnet, untersucht und ausgewertet werden. Insbesondere betrachtet man Beziehungen und Wirkungen (oft: Wechselwirkungen) zwischen den Elementen.

und „Diagnose“ (diagnosis)

Die Diagnose (griechisch διάγνωσις, diágnosis ‚Unterscheidung, Entscheidung‘, aus διά-, diá-, ‚durch-‚ und γνώσις, gnósis, ‚Erkenntnis, Urteil‘)[1] ist in den Ärzte- und Psychotherapieberufen sowie in den Gesundheitsfachberufen oder der Psychologie die genaue Zuordnung von Befunden – diagnostischen Zeichen oder Symptomen – zu einem Krankheitsbegriff oder einer Symptomatik im Sinne eines Syndroms. Das festgestellte Syndrom ergibt zusammen mit der vermuteten Krankheitsursache und -entstehung (Ätiologie und Pathogenese) die Diagnose. Im weiteren Sinn handelt es sich bei der Diagnose um die Klassifizierung von Phänomenen zu einer Kategorie und deren Interpretation, etwa denen der „Gesundheit“ oder des „Krankseins“.
Die Methoden der Diagnosefindung (z. B. Anamneseerhebung, körperliche Untersuchung, Anwendung bildgebender Verfahren wie Röntgen/MRT oder Analytik mit Laborwerten des Bluts und anderen Körperflüssigkeiten) werden mit dem Begriff der Diagnostik zusammengefasst. Durch das diagnostische Vorgehen wird immer eine positive Diagnose angestrebt, die immer dann gestellt werden kann, wenn die Konstellation der erhobenen anamnestischen Angaben und/oder Befunde spezifisch für ein Krankheitsbild ist. Sind die erhobenen Befunde hierfür nicht ausreichend, werden in der Regel weitere medizinische Untersuchungen zur Diagnosesicherung notwendig. Einige Krankheiten sind lediglich durch unspezifische Symptome gekennzeichnet. In diesen Fällen wird die Menge möglicher Diagnosen immer stärker eingeschränkt, bis eine ausreichende Basis für die Entscheidung für eine bestimmte Ausschlussdiagnose oder zumindest ein bestimmtes therapeutisches Verfahren besteht.

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The identification of nature and cause

[highlight color=“green“]Bei der Realisierung von „Storytelling with Data Visualization“, steckt die Diagnose das zu beschreibende Feld ab. Aus der Zuordnung der Erkenntnisse oder durch das plötzlich neue Aufscheinen von „Patterns“ resultiert dann die zu erzählende Geschichte. Der „Storyteller“ muss nach den richtigen Fragen suchen, die ihm eine tiefere Einsicht ins Thema erlaubt.

„Storyteller“ stellen also immer zuerst die Frage nach dem WARUM?.[/highlight]

 

Ein Beispiel:

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Wir gehen an einen komplexen Sachverhalt heran, von welchem wir zunächst kaum etwas wissen.

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Wir sortieren zunächst aus und haben anschliessend eine bestimmte Menge an Zapfen, kleinen Ästen und Stecken. Damit ist aber erst die Analyse gemacht. An dieser Stelle könnten wir dann zum Beispiel plötzlich merken, dass sich im Moos Abdrücke befinden, die Pattern bilden, Buchstaben, usw. und die Diagnose erstellen.

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Abbildungen und Beispiele: carlottapen.ch

Zum Thema:
Digital Methods von Richard Rogers
ISBN-10:0-262-01883-7
EAN:9780262018838
Erscheinungstermin:06.2013
Verlag:The MIT Press

 

Das Virtuelle ist tot!

Es lebe das Virtuelle!

Das Virtuelle war am Anfang des Internet-Zeitalters von der Realität abgetrennt. „Culture“ war nicht „Online-Culture“. So oder ähnlich waren die Ansichten über die Dinge. Doch Amina Sendijarevic geht bei ihrem Ansatz von „Storytelling with Data Visualization“ von einem gänzlich anderen Ansatz aus: Sie fragt nach, was denn eigentlich die „Online Recherche“ tatsächlich ausmacht.

Wir bezeichnen die Existenz von Content im Internet oft vereinfachend als „virtuell“. Die Online-Welt ist darum für viele nur eine virtuelle Welt ohne direkten Bezug zur sogenannten „realen Welt“. Damit wird übersehen, dass wir, die Leser und Datensucher, den lebendigen Teil dieser „Online-Welt“ repräsentieren. Durch unsere Auseinandersetzung vernetzen wir die virtuelle Welt mit der realen Welt. Durch diese Vernetzung entsteht eine neue Realität durch den Umgang mit Daten.

Emina Sendijarevic:

Datenanalyse über Menschen ist neu. Die Frage nach dem [highlight color=“green“]“why?“[/highlight] gehört immer zur Fragestellung einer Story, die mit Daten erzählt wird.

Wir kennen bisher nur Datenanalyse für Fakten. Dass man nun in den Fakten nach Mustern sucht, das ist das Neue an der Sache. Die menschzentrierte Analyse von virtuellen Daten macht die Daten zum lebendigen Kommunikationspartner; damit ist das Virtuelle an sich tot, es gibt dieses „nur virtuell“ nicht mehr.

Dafür kannn das Beispiel Google flu trend  herangezogen werden. Wir haben Informationen, die sich auf reale Daten beziehen, z.B. gemeldete Krankheitsfälle. Diese Daten werden dann mit weiteren uns unbekannten Werten ergänzt und ergeben einen Trend, der weit über die ursprünglichen Fakten hinaus weist.

Fazit:

[highlight color=“gray“]Neben den Datenquellen immer auch nachfragen, mit welchen Tools wurde recherchiert und welche komplexe Faktoren wirken überdies noch mit?[/highlight]

 

Merke:

[highlight color=“black“]Jeder Content hat einen kulturellen Bezug.[/highlight]

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