Barocke Form wild,
Natur bricht in sanftem Ton,
Kunst zähmt ihren Fluss.
Raue Schale geformt,
Barocke Linien, wild und frei,
Natur bricht aus dem Ton,
Kunst hält das Chaos im Griff,
Im Wandel lebt die Harmonie.
Die unregelmässige, organisch anmutende Form dieser kleinen Schale verbindet die Wildheit der Natur wie die kunstvollen Gestaltung des Barocks. Im Barock ging es oft um die Üppigkeit, das Überbordende und das Spielerische, das die Grenze zwischen menschlicher Handwerkskunst und natürlicher Form verschwimmen liess. Der Barock nutzte Asymmetrie und dynamische Linienführung, um Bewegung und Lebendigkeit auszudrücken – genau wie die unregelmässigen, schäumenden, fast wie gewachsen wirkenden Kanten dieser Schale.
In der Kulturgeschichte des Barocks symbolisierte die Kunst den Triumph über Chaos und Tod, oft durch die Darstellung von üppiger, florierender Natur, die gleichzeitig wild und beherrscht erscheint. Die kleine Schale spiegelt diesen Dialog wider: Ihre Form ist roh, scheinbar von der Natur selbst geschaffen, doch zugleich bewusst modelliert. Die Verwendung von Tonerde und die handgeformte Struktur unterstreichen die Nähe zur Natur, während die weissen, bearbeiteten Oberflächen an die kunstvolle Veredelung barocker Werke erinnern.
In dieser Schale, wie im Barock, findet sich der Versuch, das Unkontrollierbare der Natur in eine ästhetische Ordnung zu bringen, ohne die rohe Wildheit gänzlich zu bändigen. Sie steht für die Verbindung von Kultur und Natur, von Chaos und Kontrolle, wie es für den Barock typisch war.