Kannst Du mir den Prozess des Forschens visualisieren?

Diese Frage stellte mir vor einigen Tagen ein Kollege. Natürlich lieferte er dann auch gleich seine Vorstellungen mit: Ein Würfel sollte es sein, von verschiedenen Seiten beleuchtet.

Wie aber soll der Würfel dargestellt werden?

Perspektivisch oder isometrisch?

Wenn isometrisch, mit welchem Winkel?

Wie stehen die Texte auf den Flächen? Für eine gute Lesbarkeit horizontal?

Und die perspektivischen Verkürzungen im Text?

Dann erst einmal eine Vorabskizze im Illustrator und ein [highlight color=“orange“]animierter Lösungsansatz mit CSS und HTML5. (Click) [/highlight]Die drei Seiten des Würfels sind alle gleich gross, die Texte sind perspektivisch nicht richtig gesetzt, dafür aber gut lesbar.

Methoden der Datenerhebung

  1. Befragung
  2. Inhaltsanalyse
  3. Beobachtung
  4. Physiologische Messung

Art der Messung und Auswertung

quantitativ

qualitativ

Untersuchngs-anordnung

experimentell

nicht-experimentell

 

carlottapen_cube01

Aber was ist denn mit der Rückseite des Würfels?

Erwartet der Betrachter nicht, dass er die ganze Fläche sehen kann? Diese Frage konnte und wollte ich so nicht beantworten. Ich suchte daher nach einer weiteren Darstellungsalternative.

Auf dem Weg

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So gefällt es mir besser. Ist aber leider wohl auch noch nicht optimal. Es gibt Forscher, die starten ihr Forschungsvohaben mit den Methoden der Datenerhebung, andere starten  mit der Untersuchungsanordnung. Ok, dann suche ich weiter. Was machen wir? Ich deute die Gesten meines Kollegen. Er zeichnet einen „loop“ in die Luft und damit auch gleich einen visuellen Lösungsansatz seiner Anordnung.

Haben Kugeln Rückseiten?

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Der Lösungsansatz mit der kugelförmigen Konzeption ist eine Alternative, um neue Lösungswege zu erschliessen.

Natürlich haben Kugeln Rückseiten

Das Drehende der Kugel gefällt mir.

Und so lässt die Idee auch nicht lange auf sich warten.

Die Hinterseite der Kugel vermeiden.

Der Loop wird eine Volte, ein zweidimensionales Drehen mit Optionen …

Eine Infografik vom Weg, der zum Ziel führt

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Ich stelle mir die Forschung also als Weg vor, bei dem man sich an drei Orten entscheiden muss über welchen Pfad man geht. Zwischendurch sind alle wieder auf demselben Weg. Einige Forscher steigen unterwegs ein, andere Forscher verlassen den Zirkel, nachdem sie die drei Phasen durchlaufen haben. Es ist ein ständiges Divergieren und Konvergieren auf dem Highway der Forschungskonzeption.

Von der Seite betrachtet stimmt es so.

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Schliesslich wird diese Würfel-Lösung verwendet. Die Kriterien sind eine einfache Struktur, welche das Herangehen von drei Seiten visualisiert. Die Strukturierung der Flächen in zwei beziehungsweise vier Seiten gliedert die Optionen räumlich.

Und wie immer denke ich beim Visualisieren:

Viele Wege führen nach Rom … das Runde hätte mir schon besser gefallen als das Eckige – auch in der Forschung.


Dahinden, Urs (2013, in Druck): B 4.1. Erhebungsverfahren – Methoden der empirischen Sozialforschung.
In: Kuhlen, R./Semar, W./Strauch, D. (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis.
Berlin: de Gruyter, Walter, GmbH & Co.

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