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Krimi moderieren?

OK! Mit Bildern? Bestens. So waren Frage und Ausgangslage zur Lesung des neuen Krimis von Georg Weber in der Bibliothek der HTW Chur, welche ein Auftakt zu den diesjährigen 50 Jahre Feierlichkeiten bildet.

Georg Weber ist ein Bündner Autor, der jetzt seinen zweiten Krimi vollendet hat. Im Kriminalroman „Gublers letzte Reise“ spielt der uns bereits aus dem ersten Krimi bekannte Bonacossa wieder den Ermittler. Der Titel des Buches legt die zentrale Fragestellung schon von Anfang an nahe: „Wo ist Hans Gubler?“

So lese ich das Buch und will – als Mitarbeiterin der HTW Chur sicherlich nahe liegend – wissen, ob es denn nun wirklich den Mörder an der HTW zu finden gibt. Der Autor führt mich durch die Gänge der Hochschule, aber auch dem Rheinufer entlang, über den Wolfgang Pass nach Davos und ins Bergell … Die Spuren werden überall verfolgt. Die Geschichte beginnt sich in verschiedene Stränge aufzugliedern. Mal ist es die angesehene Familie Berger (eine Hotellerie-Dynastie), dann wieder ein obskurer Freund dieser Familie, der in schmierige Geschäfte und Machenschaften an der Zürcher Langstrasse verwickelt sei, die den Fokus auf sich ziehen. So bleibt die Geschichte bis zum letzten Satz spannend und kommt zu einem Ende, mit dem ich nicht gerechnet habe.

Natürlich will ich hier nicht das Ende der Geschichte verraten. Aber den „Shrill“, dass in der friedlichen Berglandschaft – mitten in der Schönheit der kargen Felswände – ein Mord unmittelbar neben mir passiert sein soll, das lies mich eintauchen in die Geschichte. Aus ruhigen Rheinlandschaften wurden plötzlich verschlingende Ströme. Die Ruhe kippte in furchterregende Situationen …

 

Strickmuster

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Diese Beobachtungen an Georg Webers Kriminalroman haben mich auf den Gedanken gebracht, dass es möglicherweise ein „Strickmuster“ des Krimis gibt, das mit dem Muster des „Mythos“ (Sagen & Mythen) verwandt sein könnte. Bei der visuellen Kommunikation bin ich es gewohnt zum gestaltenden Farbnäpfchen zu greifen, um Dinge zu ordnen. So habe ich eine Infografik gestaltet, welche erkennbare Zutaten des Krimis als bunte Palette auflistet. Aufgefallen ist mir dabei, dass der lokale Mythos und der aktuell in Buch und TV so heiss geliebte „Nordische Krimi“, wohl mit den gleichen Ingredienzien gestaltet werden. Daher nachfolgend ein kurzer Vergleich von „lokalem Geschichtskrimi“ mit dem Genre des „Nordischen Krimi“.

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Impressionen der HTW-Lesung „Gubler letzte Reise“ – Weiter …
 
 

Lokaler Geschichtskrimi

Es gibt die Legende des Heiligen Luzius aus Britannien, der im 5. Jahrhundert in königlichen Gewändern gekleidet Churrätien christianisierte, auf dem Luziensteig von den Heiden in den Brunnen geworfen wurde und mit göttlicher Hilfe wilde Tiere zähmte und diese vor einen Holzkarren spannte, damit sie ihn nach Chur chauffierten.*

Die Zutaten: eine Mission zum Guten des Menschen erfüllen, Wildheit bezwingen und schliesslich den Erfolg feiern … natürlich nur über unwegsames Territorium zu erreichen.

 

Nordischer Krimi

Die Zutaten: Die Location ist meist ein verlassenes Dorf mit rauhem Klima, wo sich die Schönheit der Landschaft mit der Verlassenheit die Hand gibt. Es gibt eine Mission zu erfüllen: die soziale Ordnung von Gut und Böse wieder herzustellen. Am Ende steht der Ermittlungserfolg, auf dessen Weg wir die persönlichen Nöte und Unzulänglichkeiten des Protagonisten kennengelernt haben.

Es ist also die gleiche Palette. Gublers letzte Reise ist wohl auch nach einem solchen Muster konzipiert. Ich wünsche bei der Lektüre viel Spass im Bündnerland und natürlich auch in den Gängen der HTW Chur.

*Zum heiligen Luzius aus Britannien bleibt anzumerken, dass er nicht aus Brittanien kam, sondern dass es lediglich ein Sprachmissverständnis war und der Luzius tatsächlich aus dem Prättigau kam. Eine eigentlich lustige Geschichte.

Illustrationen zu Gublers letzte Reise – Lesung mit Krimiautor Georg Weber an der HTW Chur:

Das neue Buch von Georg Weber:
„Gublers letzte Reise“
164 Seiten
Südostschweiz Buchverlag Auflage: 1 (Januar 2013)
ISBN-10: 3905688980
ISBN-13: 978-3905688986

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