Bleistift, weisse Farbe und eine Inspirationsquelle (hier war’s ein Clip) und schon kann man die Modells etwas tanzen lassen. Es gehört zum Repertoire der alten Tricks in der Malerei, dass eine helle Haut mit grossen Schmuckstücken noch transparenter und feiner zeichnet. Der schwarze Strich ist oft nur eine flatternde Linie, die entlang den gesuchten Konturen flattert. Die Bleistiftlinien verhalten sich dabei nicht analog zu den Konturen, sondern umspielen diese lediglich. Dadurch wird das Rundehrum mehr in die Figur integriert und lässt diese frei bewegen.

Für die Motive habe ich Haut, Haare, Schuhe und ein Kleid verwendet. Zusammen mit den offenen Linien und Konturen, sowie den nur mit einem Hauch angetönten Farben entsteht das Bild einer tanzenden Frau. Alles wird also nur angetönt, nichts ist ausformuliert.

 

Das Geheimnis der Skizze

Der Kopf stellt das Bild fertig. Lucas Kranach hat den Trick mit dem Schmuck in seinen Malereien ausgekostet. Leonardo hat die Linien in seinen Skizzen meisterlich flattern lassen. Doch die Konvention der Zeit, die von den Malern verlangte, dass diese so täuschend malen können, dass ein Vogel den Apfel auf dem Bild anpicken würde, hat es verunmöglicht, dass die flatternde Linie der Skizze mit dem Schmuck kombiniert wurde.

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